Was ist Traumasensibles Coaching?

Traumasensibles Coaching kombiniert das Wissen aus der Psychotraumatologie mit klassischen Coaching-Methoden, um Menschen mit und ohne Traumaerfahrungen zu unterstützen. Es zielt darauf ab, die Selbstregulation des Nervensystems zu fördern und emotionale Traumata behutsam zu verarbeiten. Coaches schaffen eine sichere Umgebung, um Klienten dabei zu helfen, ihre inneren Ressourcen zu stärken und ihre Ziele zu erreichen. Besonders effektiv bei der Bewältigung und Transformation von Traumafolgen, bietet traumasensibles Coaching eine einfühlsame und achtsame Begleitung auf dem Weg zu einem erfüllten Leben.

In Überlebensstrategien gefangen: Flucht, Kampf, Erstarrung

Traumafolgesymptome zeigen sich im Alltag oft in einem hohen Ausmaß an erlebtem Stress in individuell sehr unterschiedlichen Situationen und Kontexten. Viele Menschen befinden sich in einer latenten Übererregung, in Form von Unruhe und Getriebensein, die zu Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten bei der Arbeit und auch hoher Reizbarkeit im familiären Umfeld führen kann.

Hinzu kommen nicht selten auch noch Menschen oder Situationen, die uns emotional „triggern“ und so ungewollte, belastende Gefühle und Verhaltensweisen in uns auslösen können. Häufig fühlt man sich in solchen Situationen überfordert, hilflos und ohnmächtig. Ein Trigger (englisch: Auslöser) ist ein Reiz in der Gegenwart, der etwas Unverarbeitetes aus der Vergangenheit in der Psyche eines Menschen aktiviert.

Worum geht es im Traumasensiblen Coaching?  

Im Coaching geht es zum einen darum, das eigene Verhalten und die damit verbundenen Stressreaktionen und Auslösereize verstehen zu lernen (Psychoedukation). Der wichtigste Teil im Coaching beschäftigt sich mit der behutsamen Veränderung dieser Stressreaktionen. Da die zugrundeliegende Ursache dieser Reaktionen meist in Erfahrungen aus der (nicht immer erinnerbaren) Vergangenheit liegt, arbeiten wir an dieser Stelle ganz behutsam mit den sogenannten „inneren Anteilen“ (Ego-States) sowie mit dem Körper.

Was sind konkrete Coaching Inhalte?

In meinen Coachings entwickelst Du die Kompetenz, Dir selbst zu helfen und Einfluss auf Deine Symptome und Verhaltensmuster zu nehmen.

 

  • Entwicklung eines besseren Verständnisses über Dich und Deine (Stress-)Reaktionen

  • Integration von inneren Anteilen (Inneres Kind) und damit die

  • Veränderung deiner Stressreaktionen

  • Fühlen von verdrängten Gefühlen in Begleitung und Sicherheit

  • Erlernen von Selbstregulationstechniken

  • Nervensystem in Balance bringen

  • Verstehen und Verändern von Glaubenssätzen- und Systemen

  • Erlernen von wohlwollender Abgrenzung

  • Die eigenen Bedürfnisse erkennen und erfüllen lernen

  • Entwicklung von Wohlwollen sich selbst und anderen gegenüber

All diese Inhalte können zu einer nachhaltigen Linderung und auch dem kompletten Verschwinden Deiner Symptome führen.

Wie lange dauert ein Traumasensibles Coaching

Die Entwicklung von Traumafolgesymptomen reicht meist Jahrzehnte zurück. Im Coaching geht es zunächst einmal darum, wieder eine Balance zu finden und Ressourcen zu entwickeln, auf deren Basis wir mit den Symptomen bzw. den damit verbundenen Anteilen arbeiten können. Dies ist ein sehr behutsamer Prozess, der in Deinem Tempo verläuft. Traumaheilung benötigt Geduld und Zeit!

Was ist der Unterschied zu anderen Coaching-Ansätzen?

Im Allgemeinen ist ein Coaching-Prozess dadurch definiert, dass zu Beginn ein Ist- und ein Soll-Zustand besprochen wird. Anhand dessen werden dann bestimmte Ziele und Lösungswege festgelegt, welche mit Hilfe bestimmter Interventionen, Methoden und Techniken dann mehr oder weniger erreicht und reflektiert werden.

Menschen mit Traumaerfahrungen sind aber in Traumareaktionen gefangen, die dazu führen können, dass bestimmte (selbstgesteckte) Ziele nie oder kaum erreicht werden. Sie benötigen einen völlig anderen Ansatz als Menschen ohne Traumafolgesymptome, die nur einen Anstoß und Begleitung für einen Veränderungsprozess in ihrem Leben benötigen.

Warum ist der Körper wichtig?

Der Körper spielt bei der Traumaarbeit eine wichtige Rolle, da Traumaerfahrungen nicht nur im Gehirn, sondern vor allem auch über den Körper gespeichert werden. Dieses Körpergedächtnis speichert alle über die Sinnesorgane aufgenommen Eindrücke im sogenannten impliziten Gedächtnis, welches zum Langzeitgedächtnis gehört.

Muss ich mich erinnern können?

Über den Körper können wir im Traumasensiblen Coaching somit auch mit Traumaerfahrungen arbeiten, die vor dem Spracherwerb (ab ca. anderthalb Jahren) und dem Erinnerungsvermögen (ab ca. zweieinhalb Jahren) erlebt wurden. Somit ist es NICHT notwendig, dass du Dich an traumatische Erfahrungen erinnerst.

Was ist Neurosystemische Integration?

Der Ansatz, mit dem ich arbeite, vereint das Wissen aus der Neurobiologie, systemischer Therapie, Hypnotherapie, Ego-State Therapie, Körper- und Bindungsorienterier Psychotherapie sowie Psychotraumatologie und nennt sich “Neurosystemische Integration, ganzheitlich-integrative Traumarbeit®” nach Verena König.