Die Essenzen meines Traumasensibles Coachings

Heute möchte ich dir ganz persönlich darüber berichten, was für mich traumasensibles Coaching ist, was es ausmacht und wie es mir geholfen hat.

Ein Schloss aus dem Licht strahlt und ein Schlüssel, der symbolisch für das Traumacoaching und Heilung steht

Der Schlüssel zu mir selbst: Der traumasensible Ansatz

Für mich ist der Traumasensible Ansatz der Schlüssel zu mir selbst und die Verbindung zu mir. Diese Verbindung habe ich vor vielen Jahren in meiner Kindheit und Jugend verloren. Ich habe mich nicht mehr gespürt, ich war sehr viel im Außen, ich hatte wenig Bewusstsein über mich selbst und habe mich irgendwie und irgendwo komplett verloren. Ich fühlte mich abgeschnitten zu meinem Körper und war mir dessen auch überhaupt nicht bewusst.

Das Leben als Kampf erleben

Ich glaube vielen Menschen da draußen geht es sehr ähnlich. Vielleicht fühlen sie sich anders, vielleicht erleben sie andere Dinge, vielleicht haben sie andere Symptome. Aber im Kern, geht es immer um das Gleiche – das Leben fühlt sich an wie ein Kampf. Ein Kampf gegen sich selbst, ein Kampf, gegen andere, ein Kampf gegen den eigenen Körper, ein Kampf im Inneren oder im Äußeren. Und der ist so anstrengend.

Der Weg zur Therapie und die enttäuschende Erkenntnis 

Ich habe sehr früh gemerkt, dass ich so nicht leben kann und möchte und habe mich auf den Weg der Therapie gemacht. Dabei wusste und fühlte ich immer, dass etwas in mir tief verletzt, ängstlich und traurig ist. Ich habe vieles in den Therapien erzählt, berichtet und auch einiges gelernt und verstanden. Doch ich habe mich aber nie wirklich verstanden gefühlt, da ich meist den Eindruck hatte, dass das, was ich schildere, nicht wirklich nachvollzogen werden kann von meinem Gegenüber. Insbesondere, als ich für mich endlich erkannt hatte, dass ich in automatisch ablaufenden Mustern meines Nervensystems feststecke, wurde deutlich, dass mein damaliger Therapeut mit dieser Erkenntnis komplett überfordert war und auch kein Therapiekonzept dafür hatte.

Es braucht eine traumasensible Beziehung

Auch die Beziehung zu all diesen Therapeuten*innen war in keinster Weise so tragfähig, dass sich meine traurigen, ängstliche und verletzten Anteile in mir gezeigt, geschweige denn verändert hätten. Für kurze Zeit suchte ich noch einmal den Fehler bei mir, bis ich schlussendlich erkannt und verstanden habe, dass all diese Therapeuten und all diese Ansätze mir einfach nicht helfen konnten, weil sie das Nervensystem, den Körper und eben diese autonom ablaufenden Mechanismen komplett ausblenden. Und zudem eine so wichtige, persönlichem, freundliche, annehmenden und sanfte Beziehung, die es braucht, um mit diesen verletzen Anteilen zu arbeiten, nie und in keinster Weise gegeben war.

Traumasensibles Coaching bringt dich wieder in Verbindung mit dir selbst

Was ist es also, Traumasensibles Coaching oder auch Therapie – für mich ist dieser Begriff sehr fließend, weil die Techniken und die Herangehensweise im Coaching mir so viel mehr weitergeholfen haben als jede Psychotherapie. Aus meiner Sicht gehen die Ansätze im Traumacoaching auch viel tiefer, als all das, was ich in Therapien auf der kognitiven Ebene jemals besprochen habe.

Traumasensibles Coaching bringt dich wieder in Verbindung mit dir. Es geht darum, dass

  • du dich wieder spüren lernst,

  • dass du wahrnimmst, wie es dir wirklich geht,

  • dass du erkennst, was du brauchst,

  • welche Bedürfnisse und Wünsche du hast,

  • wo deine Grenzen sind,

  • dass du lernst, diese Grenzen, wahrzunehmen,

  • zu verstehen, wie du die oder der geworden bist, die/der du heute bist

Und vor allem, zu verstehen, wer du wirklich bist, hinter all diesen Symptomen, Gefühlen, Verstrickungen, Ängsten, Blockaden und Triggern.

Dahinter verbirgt sich nämlich ein Mensch mit unglaublich viel Feinfühligkeit, Wärme, Potential und Stärke.

Die Bedeutung von Ressourcen im traumasensiblen Coaching

Menschen mit Traumafolgen verfügen oft über wenig Ressourcen – also all das, was dich in Verbindung mit dir selbst bringt, wie beispielsweise Gegenstände, Handlungen, Gedanken oder Glaubenssätze. Für mich waren Pausen eine fehlende Ressource. Ich habe nie gemerkt, wann ich eine Pause brauche und war ständig in der Überlebensstrategie des Perfektionismus und in der ständigen Übererregung (Hyperarousal), immer angetrieben davon, etwas tun oder leisten zu müssen. Durch das Coaching habe ich gelernt, zu spüren, wie sich mein Körper anfühlt, wenn er in Ruhe und in Verbundenheit ist. Ich habe gelernt, dies wahrzunehmen in meinem Alltag Mikropausen einzulegen, um dieses Gefühl durch stetige Wiederholung in meinem Alltag zu verankern, damit mein Körper wieder lernt, in dieser Verbindung zu mir selbst zu bleiben. Das war, auch wenn es sich hier ganz unspektakulär anhört, ein gewaltiger Schritt und eine große Veränderung in meinem Leben. Und das erlebe ich sehr oft in meinen Coachings, dass vermeintlich mini-kleine Babyschritte oder auch Erkenntnisse eine enorm positive Auswirkung auf meine Klienten*innen haben.

Das Verständnis für Trigger und Glaubenssätze

Durch meine Coaching-Ausbildung und meine eigenen Coachings habe ich auch verstanden, warum ich auf bestimmte Menschen und Situationen so stark und in einem automatischen Muster (der Überanpassung und Unterwerfung - Fawn Response) reagiere. Ich habe verstanden, was die Trigger sind und wie ich diese Auflösen kann, sodass viele Symptome verschwunden sind. Ich hab verstanden, was meine traumabedingten Glaubenssätze sind, wie sie mich negativ beeinflussen und wie ich sie verändern kann. Außerdem verstehe ich die traumabedingte Trigger in meinen Beziehungen; sei es die zu meinem Partner, meiner Tochter oder meiner Ursprungsfamilie. All dieses Wissen rund um das Thema Trauma, als auch die Verbindung zu mir und meinem Körper haben mein Leben und die Beziehungen zu meinen Mitmenschen so sehr bereichert und verändert!e

Traumasensibles Coaching und toxische Familiendynamiken

Selbst wenn du dich nicht im Überlebensmodus befindes, sondern einfach nur viel Stress im Außen, mit anderen Menschen, deiner Familie oder in deiner Beziehung hast, kann es sein, dass du verstrickt bist in ungesunden und toxischen (Familien-)dynamiken. Traumasensibles Coaching kann dir dabei helfen, zu verstehen, was dort passiert, wie es passiert und vor allem wie du dich daraus lösen kannst. Häufig spielen Transgenerationale Traumata und deren Dynamiken eine große Rolle (in Familien). Der Schlüssel zu allen Themen, Symptome und Beschwerden führt über deinen Körper und dein Nervensystem.

Der Weg zur Heilung: Dein Körper kennt den Weg

In deinem Körper sind alle Energien, Gefühle und Situationen, die du jemals erlebt hast, gespeichert. Diese Energie kann durch den psychischen Mechanismus der Dissoziation steckenbleiben und jederzeit wieder getriggert werden. Dein Körper und dein Unterbewusstsein wissen ganz genau, was du zur Heilung benötigst. Traumasensibles Coaching hilft dir hier ganz sensibel, Schritt für Schritt in deinem Tempo und mit Hilfe deiner versehrten Anteilen diese Energie wieder ins Fließen zu bringen, ohne dass du über schlimme Erlebnisse spreche oder sie durchfühlen musst.

Eine gelbe Blume, die den Händen einer Person wächst. sie steht für das Postraumatischeh Wachstum

Die Befreiung deines Wesenskerns

Es geht darum, dich selbst und deine Symptome, deine Gedanken und Handlungen zu verstehen und auch die deiner Mitmenschen. Es geht darum, deinen Platz im Leben zu finden, in deine Stärke hineinzuwachsen und wie bei einer Zwiebel, Schicht für Schicht aus dem alten Korsett der Überlebensstrategien deiner Kindheit und Jugend auszustiegen und deinen wahren Wesenskern zu enthüllen. Um dann mit einem Gefühl der Leichtigkeit und Verbundenheit zu dir und zu anderen Menschen in dieser wunderbaren Welt zu leben, sie zu genießen und zu wachsen. Dies ist ein so wunderschöner Prozess, bei dem ich dich gern begleiten möchte, wen du dies auch möchtest.

Alles Liebe,
deine Lill


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Warum klassische Psychotherapie bei Traumafolgestörungen oft versagt: Das fehlende Verständnis für Körper und Nervensystem

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Das Internatssyndrom: Wenn die Vergangenheit das Heute prägt